Das Problem
damaliger Mobilrechner
"Von Technikern erdacht, für Techniker gemacht"! Das Problem mit Mobilrechnern war schon immer und ist noch heute, das die Vielzahl an immer neuen technischen Lösungen den Laienanwender früher oder später überfordern. Im Wettkampf der Computerhersteller Mitte der 90er Jahre, wurden technologische Hard- und Softwareneuerungen, wie Prozessorleistung, Betriebssysteme und Anwenderprogramme in den Vordergrund gestellt und waren wichtiger als die Ergonomie und das Design der Mensch-Maschinen Schnittstellen.
Computer, insbesondere mobile Rechner, waren dem Normalverbraucher viel zu klobig, viel zu technisch, viel zu kompliziert und somit eher abschreckend, selbst wenn es bereits Hersteller gab, die eine universelle Nutzbarkeit und eine höhere Funktionalität durch Convertible- oder Detachable- Konzepte realisierten. So ist es kein Wunder, dass zu dieser Zeit der Mehrwert und die Vorteile von Mobilrechnern dem technischen Laien einfach nicht zugänglich waren.
Wenn überhaupt wurden PC´s, Laptops und Notebooks als nützliches Arbeitswerkzeug auf dem Bürotisch oder als alternative Spielekonsole für spielebegeisterte Kinder und Jugendliche gesehen. Ältere Menschen waren damit total überfordert.
Mitte der 90er Jahre wurde zwar auch die Entwicklung von elektronischen Büchern vorangetrieben, diese fokussierten sich jedoch allein auf das Konsumieren von elektronischen Inhalten. Dazu wurden lediglich alle überflüssigen Dinge aus den Mobilrechnern mit dem Ziel entfernt, die Bedienung dadurch zu vereinfachen, das Gewicht zu reduzieren, die Akkulaufzeit zu verlängern und die Anschaffungskosten zu senken. Einen Mehrwert für den alltäglichen Gebrauch hatten diese Lesegeräte jedoch nicht, da das Ausschlachten auf Kosten der Funktionalität und Leistungsfähigkeit ging. Mehr als Lesen sollte man damit auch nicht können.
Ziel
Im Gegensatz dazu war das Ziel
des Projekts "Digitales Buch", Lösungen zu entwickeln, die mit wenigen Mitteln eine universelle Nutzung von Mobilgeräten auf einfache und bequeme Art ermöglichen sollten. Gerade technische Laien sollten dazu angereizt werden, so ein Gerät unbedingt haben und benutzen zu wollen. Die Kunst besteht nämlich nicht darin einen Rennwagen oder Rolls Royce auszuschlachten, um damit lediglich Stock Car Rennen zu fahren, sondern allen erdenklichen Anforderungen gerecht zu werden und dabei auch noch alles einfach und unkompliziert aussehen zu lassen. Aus diesem Grund kam dem ergonomischen Design, möglichst ohne sichtbare Technizität, eine besondere Rolle zu, denn das ist was ein Verbraucher zuerst wahrnimmt. Nach dem Motto: "Du siehst nur, was du gerade brauchst!", sollten die vielen funktionalen Möglichkeiten, bei einfachster Handhabung und intuitiver Bedienung, Laienanwender jeder Altersgruppe positiv überraschen und überzeugen. Denn die Mobilrechner, seien es Notebooks, Tablets oder eBook-Geräte sollten generell nicht nur nützlich sein, sondern auch Spaß machen!
Die Aufgabenstellung, alle damaligen und zukünftigen technischen Möglichkeiten mit den zahlreichen ergonomischen Anforderungen eines Laienanwenders auf einen Nenner zu bringen, war eine echte Herausforderung, zumal die Technizität dabei überhaupt nicht sichtbar sein sollte. Der Anspruch war, auf kurzlebige Effekte und Features zu verzichten und nur langlebige Lösungen mit Potenzial auf mögliche Standards zu entwickeln. Nach dem Motto "form follows function" ergeben sich durch die technischen Lösungen ganz von allein die Grundlagen für ein prägnantes und signifikantes Design mit hohem Wiedererkennungswert. Sie erlauben es auch, die jeweilige Gestaltung von Mobilrechnern in den vielfältigsten Formen, Materialien und Farben, zeitgemäß und nach Belieben der Hersteller vorzunehmen, ohne die Wiedererkennung dabei zu verlieren.
Dazu mussten jedoch im Vorfeld erst die technischen Lösungen
hinsichtlich der Ergonomie und Bedienung, insbesondere für eine handgehaltene Verwendbarkeit entwickelt und anschließend zum Patent angemeldet werden. Die technischen Lösungen sollten nicht nur langlebig, signifikant und geräteprägend, sondern auch als jeweilige Einzellösung in allen erdenklichen Mobilgeräten verschiedenster Ausführung gleichermaßen integrierbar sein, um dadurch eine Lizensierung zu erleichtern und möglicherweise sogar Standards zu etablieren. Gerätehersteller sollten den Mehrwert aus Sicht Ihrer Kunden erkennen und entweder gleich das Digitale Buch mit all seinen Features realisieren oder zumindest einzelne Lösungen als sinnvolles Alleinstellungsmerkmal ihrer bereits bestehenden Produkte nutzen und vermarkten.
Zusammenfassung der Entwicklungsarbeit
von 1995 - 1998